Kauf- und Mietpreise stablisieren
Dass Wohnen immer teurer wird, ist unstrittig. Die Frage ist, wie man als Stadt darauf reagieren soll. Zunächst gilt festzustellen, dass ein grundsätzliches Ansteigen der Mieten schon aufgrund der Inflation und steigender Kosten nicht gänzlich zu verhindern ist. Danach werden Kauf- und Mietpreise von Angebot und Nachfrage bestimmt. Da Jena eine wachsende Großstadt ist und die Menschen gerne in Zentrumsnähe wohnen, ist die Nachfrage nach Eigentums- und Mietwohnungen entsprechend gestiegen. Gleichzeitig ist das Angebot an Bauland aber begrenzt. Aus diesem Engpass gibt es nur zwei Auswege. Entweder wird langfristig mehr Bauland ausgewiesen oder die Preise steigen, weil die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Was ist nun zu tun?
Die Stadt muss verfügbare Baulücken schließen und Bauland in Zentrumsnähe zügig ausweisen (siehe dazu einen Artikel der <a href=“https://www.otz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Viel-Kaufkraft-wenig-Angebot-Jenaer-streben-nach-Wohneigentum-754878366„>OTZ</a>).
Zum anderen muss aber auch das Umland einbezogen werden, damit die Nachfrage auf eine größere Fläche verteilt werden kann. Deshalb darf sich die Stadt nicht gegen die Ausweisung von Bauland im Saale-Holzland-Kreis wehren.
Schließlich muss der Bürger seine Erwartung anpassen. Desto näher man am Zentrum wohnen will, desto teurer werden die Mieten sein. Das heißt allerdings im Umkehrschluss, dass die Stadt die notwendige Infrastruktur vorhalten muss, damit Mieter und Wohneigentümer aus dem Umland leicht zum Stadtzentrum kommen und die dortigen Angebote nutzen können. So kann günstigeres Wohnen mit dem Wunsch verbunden werden, am Stadtleben und dessen besonderen Möglichkeiten teilzuhaben.